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Auf Deutsch: Indiens High-Tech-Liebling, Bangalore

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Karnataka State Pollution Control Board (KSPCB)

Deccan Herald

The Hindu

The Times of India

Nationmaster.com

om



Indiens High-Tech-Liebling, Bangalore | Bangalore, Indien
posted 30 May 04 | Deutsch von Maria Frick und Frank Berno Timm

Wer sich beim Gedanken an Indien sofortige Erleuchtung vorstellt, ist in Bangalore fehl am Platz. Der Boom in der Computerindustrie hat Millionen in diese Stadt gelockt, wo Lärm, Luftverschmutzung, Korruption, Bauarbeiten und Verkehr den einfachen Alltag teuer, kompliziert und stressig machen.

Nach drei Monaten in Bangalore ist meine Spiritualität nicht tiefer als vorher, meine Seele hat keinen Höhenflug gemacht, und meine Sinne sind nicht geschärft. Meine Lunge ist dagegen vollgepumpt mit Umweltgiften, und ob der endlosen, geradezu übermutigen Huperei, mit der sich alle möglichen Verkehrsmittel die Strassen entlangbewegen, schwirrt mir nur so der Kopf.

Bis vor ca. 10 Jahren war Bangalore noch für sein mildes Klima und seine ruhigen, grünen Strassen bekannt, wo Rentner gerne ihren Lebensabend verbrachten.

Inzwischen ist die Durchschnittstemperatur gestiegen, die Strassen sind verstopft, und die Gehwege, falls vorhanden, voller Löcher und Hindernisse für Fussgänger. Das unaufhörliche schrille Hupen und das nächtliche Heulen der wilden Strassenhunde tragen dabei nur zu dem ‘Geheimnis’ von Indien bei.

Vor unserer Abreise aus Portland haben wir uns die gutgemeinten Ratschläge und Tips unserer Freunde angehört. Die meisten dieser Freunde haben sich wohl unter Indien hauptsächlich die Mystiker, Gurus und Swamis vorgestellt, von denen das Land angeblich nur so wimmelt. “Ihr müsst unbedingt Tagebuch führen”, hiess es da. “Schreibt uns, wie es dort ist…. schickt Fotos”. “Meine Güte, es wird alles so anders sein”. “Es (Indien) wird Euer Leben in eine andere Richtung lenken”.

Obwohl meine Frau Maria und ich nun schon seit drei Monaten in Bangalore sind haben wird bis jetzt weder eine spirituelle Erleuchtung gehabt, noch einen Guru getroffen, und nicht einmal einen Yogakurs besucht. Ich bin sicher, das das geheimnisvolle Indien existiert, aber es ist sieht ganz danach aus, das wir von Bangalore nicht so einfach wegkommen. Meine Sensibilität ist allerdings geweckt, denn dieses Land ist ein Paradox: Korruption wuchert wie eine wilde Blüte im Sumpf, und die Luft- und Wasserverschmutzung sowie die Lärmbelästigung sind ernstzunehmende Problem. Andererseits kommen aus Indien viele Ingenieure, Ärzte und Computerspezialisten von Weltrang, die zum grossen Teil ihrem Heimatland den Rücken gekehrt und anderswo ihr Vermögen gemacht haben. Manche dieser erfolgreichen Auswanderer sind inzwischen zurückgekehrt und setzen sich für eine Verbesserung der Wohnverhältenisse der Ärmsten der Armen ein und heben gleichzeitig den Mangel an angemessenen Strassen, ausreichender Kanalisation und zuverlässiger Wasserversorgung hervor.

Die rund sechs Millionen Einwohner der Stadt (die inoffiziellen Statistiken sind um einiges höher) leben auf engstem Raum, und finden sich notgedrungen mit der extremen Luftverschmutzung ab. Es brennt in den Augen, in der Nase und kratzt im Hals. Hauptursache sind die Zweitaktmotoren der sogenannten Two-Wheelers, der Motorräder und Mopeds, und die überall gegenwärtigen Auto-Rikschas, von den Einheimischen kurz Autos oder Ricks genannt. Die Ricks und die Two-Wheelers hinterlassen Smog-Wolken, und die Fahrer der diversen Verkehrsmittlel drücken ununterbrochen auf die Hope während sie sich durch den dichten Verkehr schlängeln. Neben dem Gestank verursachen diese unzähligen ungeduldigen Fahrer auch ständig verstopfte Strassen und totales Verkehrschaos.



Die Praxis des Kindermordes, vor allem von Mädchen, hat in den letzten vierzig Jahren zu einer starken Diskrepanz im Verhältnis von Männern zu Frauen geführt. Sushma Swaraj, Ministerin für Gesundheits- und Familienfragen, wird im Hindu vom Oktober 2003 mit der Aussage zitiert, dass nach der Volkszählungsstatistik von 2001 in Indien ein Verhältnis von 927 Mädchen zu 1000 Jungen bestehe, im Vergleich zu einem Durchschnitt weltweit von 1045 Frauen zu 1000 Männern.


Die Luft in Bangalore verschlechtert sich rapide: Upendra Tripathy, Chef der zuständigen Kontrollbehörde (Karnataka State Pollution Control Board, KSPCB), wird im Deccan Herald Ende 2003 mit der Aussage zitiert, dass “die Messwerte von Suspended Particulate Matter (SPM) (Schwebestaub) in der Atmosphäe in Bangalore in den letzten zehn Jahren um das drei- bis vierfache gestiegen sei. Der Verkehr sei für 74 Prozent dieser Verschmutzung verantwortlich, im Vergleich zu Delhi (66 Prozent), Mumbai (Bombay) (50 Prozent) and Kolkata (Kalkutta) (33 Prozent)”.

Die Bangalore Development Authority (BDA) (Entwicklungsbehörde der Stadt Bangalore) tut das ihre. Der BDA-Chef Jayakar Jerome ist nur einer von vielen Beamten, die davon ausgehen, dass die zunehmende Luftverschmutzung in Bangalore nur ein Zeichen des Fortschritts ist – so grotesk sich das für amerikanische oder europäische Ohren anhören mag. Die BDA baut im Moment über 100 sogenannte Flyovers, Überführungen, die an besonders verstopften Kreuzungen den Durchgangsverkehr über die Strassen leiten und damit dem Verkehrsproblem Abhilfe schaffen sollen. (Offensichtlich ist die BDA bis jetzt noch nicht auf die Idee gekommen, dass das Problem auch mit Ampeln und einer Durchsetzung der Verkehrsregeln für einen besseren Verkehrsfluss bewältigt werden könnte.) In einem Artikel in der Times of India vom 12. Januar 2004 gab Jerome zu verstehen, dass der Vorschlag absurd sei, die Bäume, die dem Bau der Überführung an einem der schlimmsten Staupunkte, Airport Road und 100 Foot Road, zum Opfer fielen, an anderer Stelle wieder einzupflanzen. “Die Frage einer Baumverpflanzung stellt sich nicht. Ich habe nicht vor, so etwas überhaupt auszuprobieren. Die Leute sollten sich entscheiden, ob sie eine Überführung wollen oder nicht. Das (der Preis für die Stadtentwicklung) ist wie eine Mutter, die bei der Geburt ihres Kindes Wehen ertragen muss. Ohne Wehen kann das Kind nicht geboren werden”, so Jerome.

Es gibt Leute, die die Sache anders sehen. S G Neginhal, ein ehemaliger Forstbeamter, ist der Ansicht, das sich die Baumverpflanzung lohnen würde, wenn man bedenke, dass bei Kosten von nur 3000 bis 4000 Rupien pro Baum ein merkbarer Gewinn für die Luftqualität in der Stadt erzielt werden könnte (4000 Rupien sind etwa 75 Euros).

Leo Saldanha, Koordinator einer Umweltschutzgruppe, schlägt vor, dass die BDA Fuss- und Radwege anlegen könnte, ohne die Bäume überhaupt zu entfernen. Jerome stellt sich quer, da Fuss- und Radwege an der Mahatma Ghandi Road (M G Road) als Parkplätze missbraucht würden. Jeromes Einstellung, dass Dinge wie die Sicherheit von Fussgängern zweitranging seien, wenn es um den Fortschritt gehe, begegnet einem allenthalten. Die meisten Einheimischen zeigen ihre aggressive Seite, sobald sie am Steuer eines Autos oder auf einem der Two-wheelers sitzen. Da müssen sich andere Verkehrsteilnehmer, vor allem Radfahrer und Fussgänger, schon vorsehen: wer hupt, hat Vorfahrt, und andere müssen notgedrungen Platz machen.

Die überwiegende Mehrheit der motorisierten Verkehrsteilnehmer benutzt die Hupe ohne Unterlass und hört erst dann damit auf, wenn der Motor abgestellt ist. Nette Leute werden auf der Strasse zu hupenden Verrückten. Auf einer sechs Kilometer langen Strecke, bei normalem bis zähflüssigem Verkehr, habe ich einmal gezählt, wie oft mein Rickscha-Fahrer kurz, zweimal kurz, oder einmal langanhaltend auf die Hupe gedrückt hat: Er hat im Durchschnitt alle 30 Sekunden oder 23 Mal innerhalb von 10 Minuten gehupt. Auf einer anderen Strecke, von unserer Wohnung zu einer der grösseren Einkaufsstrassen, war es siebzehn Mal – oft ohne erkennbaren Grund.

Zum Glück ist nach Mitternacht in der Stadt selber nicht mehr viel los. Doch dann übernehmen die Strassenhunde den Job, und die Lärmbelästigung geht weiter. Und immer wieder hört man auch dann noch ein Hupen in den verlassenen Strassen – weniger, um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen, es wirkt fast schon instinktiv.

Das eingefleischte Kastensystem
In Indien gehört es zur sozialen Norm, dass man sich seines Standes in der Gesellschaft immerzu bewusst ist. Das mag auf dem Kastensystem basieren, ist aber tiefer verwurzelt: es ist ein eingefleischtes, ritualisiertes Verhaltensmuster, das den Umgang mit allem und jedem diktiert, von Rikscha-Fahrern und Ladenbesitzern über Geschäftskollegen bis hin zu Polizisten und Ärzten.

Dazu kommen dann noch die Rückkehrer aus dem Ausland, die sogenannten Persons of Indian Origin (PIOs), sowie die im Ausland lebenden Inder (Non Resident Indians, NRIs) bzw. die in Indien lebenden Ausländer wie mich, die in den USA, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in England oder anderen westlich geprägten Ländern aufgewachsen sind. In diesen Ländern ist die gesellschaftliche “Hierarchie” nicht ganz so ausgeprägt. Wenn nun also die NRIs oder PIOs nach Indien zurückkehren, wird das mit dem Kastensystem etwas komplizierter, und manche Dinge, wie eine von den Eltern bestimmte Eheverbindung, werden etwas genauer unter die Lupe genommen – so genau allerdings wiederum auch nicht.

Zwei gut gebildete junge Männer um die Mitte Zwanzig haben mir gesagt, dass sie vorhaben, eine Frau aus ihrer eigenen Kaste zu heiraten. Sie fühlen sich mehr oder weniger dazu verpflichtet. Einer der Beiden hat seine höhere Schulbildung in USA genossen, und hat vor, nach seinem Medizinerabschluss für mindestens 10 Jahre in die USA zurückzukehren. “Ich bin der einzige Sohn. Ich muss eine Frau innerhalb meiner Kaste heiraten. Das wird von meinen Eltern erwartet, und ich werde mich ihrem Wunsch fügen”.

Der andere sagte mir im Prinzip das Gleiche. “Meine Eltern suchen eine Frau für mich”.

Doch für manche Männer ist es nicht so leicht, eine Frau zu finden, aus dem einfachen Grund, dass es nicht genug Frauen gibt.

Die Praxis des Kindermordes, vor allem von Mädchen, hat in den letzten vierzig Jahren zu einer starken Diskrepanz im Verhältnis von Männern zu Frauen geführt. Sushma Swaraj, Ministerin für Gesundheits- und Familienfragen, wird im Hindu vom Oktober 2003 mit der Aussage zitiert, dass nach der Volkszählungsstatistik von 2001 in Indien ein Verhältnis von 927 Mädchen zu 1000 Jungen bestehe, im Vergleich zu einem Durchschnitt weltweit von 1045 Frauen zu 1000 Männern. In einigen Bundesstaaten wie Punjab, Haryana, Gujarat, Himachal Pradesh, und Delhi sowie in einigen Keisen in Tamil Nadu, Maharashtra und seit neustem auch Karnataka sei das Verhältnis der Geschlechter auf etwa 900 Mädchen im Vergleich zu 1000 Jungen in der Altersgruppe der eins- bis sechjährigen gesunken. In einigen Kreisen seien es sogar weniger als 850 Mädchen im Vergleich zu 1000 Jungen.

Ich habe sogar einen Artikel mit dem Titel “Vermisst” gesehen, in dem diese Diskrepanz noch genauer beschrieben wird.

In einer Reportage zum gleichen Thema, die am 7. Juli 2003 von CNN ausgestrahlt wurde, hiess es: “Nach Aussagen von Soziologen hat das Problem der selektiven Abtreibung in Indien solche Ausmasse angenommen, dass die Geburtsraten auf 880 Mädchen pro 1000 Jungen gesunken sind.

Da sieht man Salman Rushdies Zitat “Kindermord ist eine indische Spezialität” in einem ganz anderen Licht.

Korruption
Was ich bis jetzt von Bangalore gesehen habe, erinnert mich in vielem an Detroit und Portland, Oregon: Genau wie in Detroit ist auch in Bangalore die Infrastruktur im Verfall begriffen, und es wimmelt nur so von korrupten Politikern. Genau wie in Portland gibt es auch in Bangalore Entwicklungsbehörden, die Projekte trotz mangelhafter Umweltstudien oder gar vorhersehbarer Umweltschäden abzeichnen oder an Baufirmen vergeben, die finanziell ohnehin nicht schlecht stehen. Es gibt in Bangalore zwar ein paar öffentliche Projekte wie ein neues Abwassersystem in bestimmten Stadtteilen oder die sog. Flyovers, Überführungen, die den Durchgangsverkehr erleichtern sollen, doch viele Einheimische halten diese Projekte für einen Witz. In Bangalore gibt es nämlich auch Hunderte von Politikern, Beamten und Bürgervorständen, die eine Besserung der Lebensumstände versprechen und gleichzeitig in die eigene Tasche wirtschaften und von Schmiergeldern leben. Strassen, Gehwege und öffentliche Einrichtungen sind in einem völlig verwahrlosten Zustand, leere Grundstücke quellen über vor Müll, und die Leute erleichtern sich am Strassenrand, an einem Gitterzaun, oder wo sie sonst gerade gehen und stehen.

In Indien gehört die Korruption zum Alltag, jeder ist auf seinen Vorteil bedacht. Wie schlimm ist es wirklich? Ende Januar 2004 zahlte ein Fernsehjournalist knapp 900 Dollar (40000 Rupien) an einen Magistrat, der ihm aufgrund von gefälschten Papieren und dem Vorwurf der Unterschlagung einen Durchsuchungsbefehl für den indischen Präsidenten, den Vorsitzenden des Rechtsausschusses, und zwei Richter am Bundesgerichtshof ausstellte. Das muss man sich einmal vorstellen. Die Geldübergabe wurde gefilmt und die Bevölkerung, mit dieser absurden Geschichte konfrontiert, ist geschockt und empört.

Hier in Bangalore wurde vor kurzem eine Umfrage der Bangalore Agenda Task Force (BATF) veröffentlicht, in der Korruption als eines der Hauptprobleme in dieser aus allen Nähten platzenden Stadt genannt wird. Als nächstes gelten die Luftverschmutzung und die unzureichende Wasserversorgung als die wichtigsten Probleme.

Die Korruption ist so verfilzt, dass man sich vielleicht besser frägt, welche Bereiche nicht davon betroffen sind. So hat z. B. ein Reporter der Times of India bei einem Verwaltungsgericht in Bangalore eine Aufenthaltsbestätigung beantragt, die ihm als Einwohner des Bundesstaates Karnataka gewisse Steuervorteile versprach. Das Problem ist, dass er den dafür erforderlichen Nachweis eines 10-jährigen Aufenthalts nicht besass und trotzdem ganz einfach an seinen Schein kam. Auch wenn die Geschichte an dem Tag Schlagzeilen machte, ändern wird sich damit noch lange nichts. Bei entsprechender finanzieller Gegenleistung ist es relativ einfach, über Mittelsmänner an solch einen Schein zu kommen – das wurde sogar in dem Artikel erwähnt.

Ich selber habe vor kurzem meine eigenen Erfahrungen in der Hinsicht gemacht, als die örtliche Telefongesellschaft zwei Leute schickte, die in unserer Wohnung den Anschluss installieren sollten. Erst musste ich 100 Rupien für einen Schalter herausrücken, und dann verlangten die Beiden ihr Trinkgeld. Ich gab ihnen jeweils 100 Rupien – fast das zehnfache der ortsüblichen Summe – doch das war offensichtlich nicht genug… als ich meine Frau bat, sie schnellstmöglichst loszuwerden schlug sie taktvoll vor, die Sache mit dem Manager zu besprechen.

Und wenn ich in ein paar Wochen meinen indischen Führerschein abhole, erlebe ich wahrscheinlich die Korruption in dieser Stadt gleich noch einmal hautnah…

Armut
Freunde, Bekannte, und Weltenbummler warnten mich, dass eines der ersten Dinge, die mir in Indien auffallen würden, die schockierende, deprimierende und geradezu erbärmliche Armut sei. Die Armut in Indien sei viel schlimmer als anderswo, darauf bestanden so manche. Als ich auf diese wohlgemeinten Hinweise erwiderte, dass ich schon in manch einem armen Land gewesen sei, und mir bereits vielerorts Armut begegnet sei, hiess es da “wart’s ab… Indien ist anders”.

Aber Indien ist nicht anders. Arme, d. h. Menschen, die under der Armutsgrenze leben, stellen in jedem Land eine tragische Situation dar, und die Armut in Indien ist für mich nichts anderes. Die Situation, nachts kein Dach über dem Kopf zu haben, sich mit dreckigem Wasser begnügen zu müssen, unzureichende sanitäre Einrichtungen und weder Geld noch die Aussicht auf einen Job zu haben, ist für viele Menschen weltweit tragische Wirklichkeit. Indien hat kein Patent auf die Armut. Im Gegenteil, nach einem Bericht von Nationmaster.com, der sich auf Informationen des CIA Factbook (Berichtsheft des amerikanischen Geheimdienstes) von 2002 stützt, steht Indien mit 30 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze gerade einmal an 80. Stelle. In vielen der ärmsten Länder der Welt leben 70 bis 86 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. (In den Vereinigten Staaten sind es 13 Prozent.)